- Tango ist kein Standard-Tanz, bei dem es darauf ankäme, erst mal “Figuren” fehlerfrei abspulen zu können.
- Das urtümliche didaktische Vorgehen ” Ich mach vor, Du machst nach” funktioniert beim Tango nicht.
- Denn Tango ist kein stereotypes Abtanzen von stereotypen “Figuren” – Tango ist ein subtiler Dialog ohne Worte , ein Zwiegespräch miteinander und mit der Musik.
So ein lebendiger Dialog kann nicht gelernt werden durch Einpauken und Auswendiglernen steretyper Puzzleteile ! Zum Glück hat sich die Didaktik der Bewegung in 100 Jahren weiterentwickelt –
Man mag einwenden: naja, pädogisch ist beim Tango die Zeit halt 100 Jahre stehen geblieben – macht doch nichts !
Macht nichts???? Stimmt nicht !
- Traditionell haben nie Anfänger mit Anfängern getanzt. Stets hat ein Erfahrener mit noch Unerfahrenen geübt, und zwar 1 : 1 !
- Viele Männer werfen nach einigen Kursabenden gestressst und entnervt von der Zumutung das Handtuch.
Die Folge:
- Vielen Männern wird die Schönheit dieses Tanzes nie erfahrbar.
- Fast immer sind mehr Frauen als Männer auf den Tanzabenden anzutreffen … und warten oft – zunehmend gefrustet – einen Abend lang darauf , zum Tanzen “aufgefordert” ( auch so ein antíquierter Begriff , auch so ein überholtes Ritual !) zu werden.
Konsequenzen:
- Training: erst mal in Einzelunterricht individuell lernen mit einem erfahrenen PartnerIn, bis mann/ frau einigermaßen die Bewegungssprache des Tango kennen und soweit beherrschen, dass sie einander auch verstehen können.
- Tanzabende : zu erkennen geben, dass mann/ frau nicht gewillt ist, das überholte einseitige Auffordungs-Ritual aus Kaisers Zeiten weiter zu bedienen. Wie?
Tipp. Kürzlich haben wir bei einer Milonga eine elegante Möglichkeit entdeckt: an der Kasse gab es kleine Stoffrosen zum Anstecken als Erkennungszeichen: ich möchte zum Tanzen einladen und eingeladen werden.Weitere Vorschläge sind willkommen und werden hier gerne veröffentlicht >>>